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Ehre beschreibt Verhaltensmuster, Werte und Überzeugungen, die sich vorrangig durch die Taten einer Person erkennen lassen. Eine ehrenvolle Person zeichnet sich dementsprechend durch ehrenhaftes Verhalten aus. Ein Ehrverständnis welches sich auf einem ständischen Denken gründet, ist abzulehnen. Im Gegensatz zur Würde des Menschen ist die Ehre ein veräußerbares Gut.
Für uns entspricht ehrenvolles und somit erstrebenswertes Verhalten einem Verhältnis einer guten Freundschaft:
Ein Freund spricht stets die Wahrheit,
übernimmt Verantwortung für seine Worte und Taten,
ist bereit einen persönlichen Nachteil für das Wohlergehen des anderen zu riskieren,
ist loyal, aber wenn nötig auch kritisch,
ist in Stunden der Freude unersetzlich und in Stunden der Trauer unverzichtbar,
Freundschaft und Ehre sind weder an Zeit, noch Ort gebunden und müssen sich verdient werden.
Freiheit sollte nach unserer Auffassung ein zentrales Thema für jeden Burschenschafter sein. „Frei zu sein“ bedeutet für uns auf der persönlichen Ebene, dass ein jeder nach seiner Fasson leben können sollte, ohne dabei Diskriminierungen zu erfahren. In einem staatstheoretischen Verständnis begreifen wir die Freiheit gemäß dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Als Studentenverbindung zählt die akademische Freiheit natürlich in besonderem Maße zu unserem Interesse. Die freie Lehre basiert auf unvoreingenommener Prüfung von Sachverhalten, Selbstreflexion und sollte den Anspruch haben Erkenntnisse zu erzeugen, bzw. die herrschende Lehre stets an den aktuellen Forschungsstand anzupassen.
Das Vaterland soll eine Identität repräsentieren. Diese Identität darf nicht rein über Abstammungsverhältnisse geklärt werden. Ein Findelkind wird in der BRD grundsätzlich zunächst als deutscher Staatsbürger behandelt. Äußere Merkmale spielen dabei keine Rolle. Der Staat übernimmt damit eine Fürsorgepflicht. Dieses Recht gilt innerhalb der Grenzen der BRD. Sie stellen das Gebiet des Vaterlandes dar. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man Deutschland nicht ebenso in einem weiterläufigen Kulturkreis betrachten darf. Sprache und Gebräuche prägen diesen Kulturraum. Der Begriff Vaterland soll kein Synonym der „Deutschtümelei“ oder eine Ausprägung eines überhöhten Nationalismus sein, sondern eine Einladung für die Bürger Deutschlands sich mit der Geschichte, der Kultur, dem Grundgesetz und der Sprache des Landes zu identifizieren.
Der Leitsatz Ehre, Freiheit, Vaterland ist damit als Einstellung des Burschenschafter zu verstehen, sich aktiv für diese Ideen einzusetzen. Die ursprünglichen Ziele der Urburschenschaft, die Gründung eines deutschen Staates sowie die Implementierung der Grundgesetze haben sich realisiert. Daher gilt es von nun an die Traditionen der Burschenschaft aufrecht zu erhalten und sich in der Zivilgesellschaft zum Wohle des Bürgers und/ oder des Staates zu engagieren. Der Leitsatz Ehre, Freiheit, Vaterland darf nicht als politischer Kampfbegriff veralteter Tugenden angesehen werden. Ihm immer wieder neuen Sinn zu verleihen, ist die Aufgabe des Burschenschafters.